wisoak

Diversity – Vielfalt als RessourcE

Im Kontext des Projekts „RessourcE“, das darauf abzielt, die Arbeit von Einfacharbeitenden* in der Gesundheitsbranche und der Logistik nachhaltig und gesundheitsfördernd zu gestalten, fanden die ersten Diversity-Workshoptage statt. Ganz im Sinne des „Peer-to-Peer Learning“ startete die erste Workshopreihe in den eigenen Reihen – von und für Projektmitarbeitende und -leitende.

Ziel der Workshops ist es Teilnehmende unterschiedlicher Positionen und Hintergründe, einschließlich Führungskräfte, zu sensibilisieren und zu ermutigen, bewusster mit Vielfalt und unbewussten Diskriminierungen umzugehen.

Tag 1:

Der erste Tag des Workshops bot eine spannende Einführung in die vielfältigen Dimensionen von Diversity. Federführend wurde dieser Tag durch Martin Schmidt (wisoak) mit Unterstützung von Natascha Buts (wisoak) gestaltet. Hier standen Themen wie kulturelle und soziale Vielfalt im Berufsalltag, die Wahrnehmung und Interpretation von Informationen sowie Vorurteile und Stereotype im Fokus. Neben den Grundlagen in Diversity-Management und der Umgang mit Diskriminierung und Antidiskriminierung wurden praktische Handlungsansätze diskutiert, um ein inklusiveres Arbeitsumfeld zu schaffen.

Tag 2:

Am zweiten Tag konzentrierten sich die Diskussionen auf die Reintegration psychisch erkrankter Menschen, geleitet durch unsere Kolleginnen von Fokus sowie auf die Verwendung verständlicher und einfacher Sprache durch Natascha Buts. Ein tiefgehender Perspektivwechsel zu den Themen Diversity und Interkulturalität erweiterte den Horizont der Teilnehmenden und förderte das Verständnis für unterschiedliche Lebensrealitäten.

Fazit – In diesen Tagen wurde mit Kopf, Herz und Hand gelernt:

Wir als Teilnehmende haben nicht nur Neues zum Thema erfahren, sondern wir haben es in verschiedenen Übungen selbst ganz praktisch erleben dürfen. Das Erspüren von eigenen unbewussten Abwertungen gegenüber anderen und auch in die Haut von Menschen zu schlüpfen, die ausgegrenzt werden und deren gewohnte Strategien nicht mehr funktionieren hat zu einem eindrücklichen und tieferen Verständnis beigetragen. Und damit wurden wir nicht allein gelassen – gemeinsam erarbeiteten wir Alternativen und Strategien, wie wir gut mit der Vielfalt von uns Menschen umgehen können und diese Diversität vielmehr reframen und als Ressource betrachten können. Ein besonders eingängiges Beispiel lieferten unsere Kolleg:innen von Fokus: Menschen mit Krisen und Psychiatrie-Erfahrung können sich bei ihnen zur „Genesungsbegleiter*in in der Gesundheitsversorgung“ qualifizieren. So wertvoll und Perspektive bietend, wie aus prägenden herausfordernden Erfahrungen eine Fachkompetenz entwickelt werden kann, die Unbetroffene schwer erlernen können.

Neben diesen Einblicken, gab es noch viele weitere bemerkenswerte Botschaften, die den Rahmen eines kurzen Blogbeitrag sprengen würden. Im Sinne der spannenden kurzweiligen Workshoptage, soll an dieser Stelle auch dieser spannend kurzweilige Beitrag enden.

P.S.: In der Datei „Kurzvorstellung Projekt RessourcE“ (Downloads) gibt es weitere Infos rund um das Projekt.

Erläuterungen:

*Der Begriff „Einfacharbeit“ kommt aus der Arbeitsforschung und sollte hier unbedingt richtig verstanden werden: Es geht hierbei keineswegs um einfach auszuführende Arbeit. Laut Definition handelt es sich um Tätigkeiten, für die keine formalen Qualifikationsvoraussetzungen notwendig sind. Allerdings beinhalten solche Beschäftigungen durchaus herausfordernde Arbeiten. Dazu kommen nicht zuletzt die Arbeitsbedingungen und der zunehmende Fachkräftemangel in den Branchen, der die Anforderungen an die Betroffenen verschärft. Diese Beschäftigten bilden oft eine tragende und unersetzliche Säule in diesen Dienstleistungsfeldern und fanden bislang wenig Beachtung in Politik und Forschung.

Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut.

Programm: „Zukunft der Wertschöpfung – Forschung zu Produktion, Dienstleistung und Arbeit“

Fördermaßnahme: „Regionale Kompetenzzentrum der Arbeitsforschung“

Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autor:innen.


Beitrag von: Rebecca Kludig